Speeder’s Log 01 – Der Trick mit dem Finger

Humorvolles, kurioses, philosophisches aus dem Pendel-Alltag mit dem S-Pedelec – das ist „Speeder’s Log“, die Tagebuch-Rubrik auf Speeder’s Corner. Manchmal wird auch einfach ein wenig gegrantlt.

Heute: Teil 01 – Der Trick mit dem Finger

Meine Damen und Herren. Heute soll es mal weniger um Fahrradtechnik gehen. Im Mittelpunkt steht stattdessen ein sehr nützliches Körperteil: Der Finger!

Mit dem Finger kann man viele nützliche Dinge machen. Auf dem Telefon oder in der Nase wischen beispielsweise. Manchmal sogar in unmittelbarer Abfolge! Aber noch viel besser (und hygienischer): man kann auch kleine Hebelchen bedienen. Diesen hier zum Beispiel:

Das ist ein Blinker-Hebel. Jedes Auto hat einen, sogar die von BMW. Mit diesem Hebel aktiviert man ein Lichtsignal an der Außenseite des Autos, welches die anderen Verkehrsteilnehmer über die eigene Routenwahl informiert.

Zugegeben: meine Fahrschulzeit ist nun schon einige Jahre her und jede Neuerung der STVO bekommt man auch nicht unbedingt mit. Was ich mich aber tatsächlich frage: Wann zur Hölle wurde beschlossen, dass die Nutzung des Blinkers ne rein optionale Sache ist, die jedem freigestellt ist?

Anders kann ich mir das Verhalten eines großen Teils der Autofahrer nicht erklären:

Egal, ob die Muddi vor der Schule langsamer wird und schlussendlich anhält, um den Nachwuchs rauszulassen. Oder der Wagen auf der Vorfahrtstraße, wegen dem man in die Eisen steigt, der dann aber unvermittelt abbiegt und einen mit nem unnötigen Stop wutschnaubend zurücklässt – Keiner hält es für nötig, den Blinker zu setzen. Es ist mittlerweile scheinbar Standard, sich darauf zu verlassen, dass die anderen Verkehrsteilnehmer schon wissen, wohin man fahren möchte. Oder, fast noch plausibler: es ist den egozentrischen Stoffeln schlichtweg wurscht.

Klar, Blinkmuffel hat es schon immer gegeben. Aber, um es mit den Worten von Gustl Bayrhammer zu sagen: es werden immer mehr!

Leute, das Verkehrsaufkommen ist so hoch wie nie. Und alle teilen sich das gleiche Straßen- und Wegenetz. Mit ner kleinen Fingerbewegung könnt ihr dafür sorgen, dass der Verkehr flüssiger, weil vorausschaubarer UND sicherer abläuft: spätestens, wenn der nächste Wagen nämlich wieder ohne zu blinken aus der Parklücke auf die Fahrbahn fährt, wird das dann auch richtig gefährlich – insbesondere für Radfahrer.

Also: achtet auf eure Mitmenschen (ist ja auch total aus der Mode gekommen), legt wenigstens beim Autofahren euer Handy und den Pumpkin Spiced Soja Chai Latte beiseite und gebt euch nen Ruck:

don’t be a Stinker – use that Blinker!

Bevor nun aber wieder auf die anderen gezeigt wird „aber aber aber DIE…“: es gibt noch einen tollen Nutzen für euren Finger – speziell wenn ihr im Sattel hockt:

Für alle, die es schon vergessen haben: it’s called „Handzeichen geben“. Ein wahrer Superheld der Gesten im Straßenverkehr. Zusammen mit seinem treuen Sidekick „Schulterblick“ ein unschlagbares Team, um nicht nur beim Linksabbiegen möglichst lange am Leben zu bleiben.

Denkt dran: Es ist und war nie ein Kampf der Autofahrer gegen die Fahrradfahrer und/oder umgekehrt.

Der wahre Kampf ist, wie so oft, der der Vernünftigen gegen die Deppen. Und der wird unabhängig von der Fahrzeugwahl geführt.

Ihr werdet sehen: beim gewissenhaften und vorausschauenden Einsatz eures Fingers könnt auch ihr eure Chancen merklich erhöhen, dass man euch nicht zu den Deppen zählt. 😉

Veröffentlicht von speeder's corner

Betreiber von speederscorner.com - Blog für S-Pedelec-Kultur in Deutschland. Hier schreibe ich über die allgemeine Situation aber auch meine persönlichen Erlebnisse mit dem schnellen Pedelec im ganzjährigen Pendeleinsatz.

Ein Kommentar zu “Speeder’s Log 01 – Der Trick mit dem Finger

  1. Hach. Wieder herrlich geschrieben 🙂 Ich frage mich manchmal auch, ob blinken was kostet? Auch im Auto ärgere ich mich so oft. Da steht man an der T-Kreuzung und wartet, dass ein Auto vorbeifährt. Und kurz vorm Abbiegen wird dann (vielleicht) geblinkt. Dadurch entstehen dann schöne Rückstaus.

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