Wer meine Einträge seit Beginn des Klever X-Speed Pinion Betatests verfolgt, weiß, dass ich neben den kurzen Pendelfahrten von ca 25 km große Freude daran habe, auch längere Strecken mit dem S-Pedelec zu bewältigen. Dabei geht es mir natürlich einerseits um die großen Zahlen wie Maximalreichweite, Durchschnittsgeschwindigkeit, Verbrauch, Temperaturen und so weiter.
Jedoch steht für den Nutzer am Ende natürlich nur die Praxistauglichkeit im Vordergrund. Zahlen helfen, aber die Wahrheit liegt auf der Straße. Also gestern einfach mal eine Fahrt mit dem X-Speed gemacht, die ich sonst mit dem Auto in ca 45 Minuten erledige: Verwandschaftsbesuch im 50 km entfernten Augsburg. Außerdem wollte ich meinen neuen Giro Camden ausprobieren – an anderer Stelle bald mehr dazu.
Um der Community ein paar Zusatzinfos zu geben, wurden sowohl kleiner als auch großer Akku nochmals unter Volllast bis zur 5%-Hürde runtergefahren.
Auf der Hinfahrt durfte der 570er erst einmal zeigen was er konnte. Gegenüber dem Reichweitentest letzte Woche gab es starken Seitenwind (teilweise auch schräg von vorn). Dies war am Verbrauch stark spürbar: Kurz vor Graben, nach 25 km, war diesmal Ende.


Schnell den Kanister gewechselt und los. Ein wunderbares Gefühl: Nach der reduzierten Unterstützung durch den fast leeren Akku jetzt wieder auf die Maximalgeschwindigkeit hochzuschießen – als hätte man davor einen Bremsfallschirm gezogen.
- Fahrzeit 1:15 h
- Distanz 47,5 km
- Verbrauch: gute 1000wh
- höherer Zeitaufwand gegenüber Auto: 30 Minuten
Am Ziel dann natürlich gleich die Akkus an die Ladegeräte. Natürlich macht es keinen Spaß, zwei Charger und den ganzen Kabelsalat mitzunehmen. Zumal der Platz in der Gepäckträgertasche ohnehin nicht sonderlich groß ist. Regen-, Wechselklamotten und Pannenzeug müssen ja auch mit. Aber in gut drei Stunden wieder >1000wh in die Energiespeicher zu jagen ist richtig, richtig klasse – das geht mit einem Monsterakku nunmal nicht.

Auf dem Rückweg dann also den 850er an die Grenzen getrieben. Mittlerweile war es Abend geworden und auch die Supernova Mini Pro zeigte ein erstes Mal ihre Klasse. Der Wind hatte nachgelassen (der Regen auch) und so wunderte es nicht, dass die Verbrauchswerte ähnlich denen des ersten Tests waren: nach gut 40km war die 5%-Hürde erreicht.


Fazit des Ausflugs:
- Der 570er- wird unter Last deutlich wärmer als der 850er-Akku
- Für Strecken von 50 km kann man bei hoher Unterstützung einen Verbrauch von mehr als 1000wh rechnen (ich vermute stark, bei der Konzipierung des 1200er-Akkus hat Klever sich an der 50km-Marke orientiert).
- Zwei Ladegeräte und zwei Akkus sind logistisch aufwändiger als ein großer Akku – aber in Puncto schnell viel nachladen einfach mega.
- Der Vorteil der kürzeren Fahrzeit, den das Auto hat, ist nicht so groß, wie ich dachte.
2 Kommentare zu „Auf einen Kaffee und 1000wh in Augsburg“